Januar 1931
In der Weißenburger Straße in Landau misshandelt ein Kutscher in empörender Weise seine Pferde. Unter der aufgebrachten Menschenmenge, die Zeuge dieses Vorfalls wird, findet sich auch Frau Maria
Geyer, Ausschussmitglied des Pfälzischen Tierschutzvereins Ludwigshafen. Auf ihre Veranlassung und auf eigene Kosten werden die Pferde in Gegenwart der herbeigerufenen Polizei sofort tierärztlich
versorgt.
Der Ruf nach einem Tierschutzverein zur Verfolgung solcher und ähnlicher tagtäglicher Grausamkeiten an den Tieren wird laut.
19. März 1931
Auf Initiative von Frau Geyer ruft Frau Maria Höffner zur Gründung eines Tierschutzvereins auf. 17 Damen und Herren folgen ihrer Einladung ins Hotel „Viktoria“ in Landau – der Landauer
Tierschutzverein wird geboren, 1.Vorsitzende wird Maria Höffner.
12. Juni 1931
Der junge Verein eröffnet im Haus Nr. 19 im Fort sein erstes Tierheim mit 8 Hundezwingern und 4 Katzenboxen. Es ist das erste pfälzische Tierheim überhaupt. Am 31. Dezember desselben Jahres zählt der
Verein bereits 85 Mitglieder, der Jahresbeitrag beträgt 4 RM.
1946
Nach kriegsbedingter Unterbrechung der aktiven Vereinsarbeit lädt Frau Höffner zur ersten Ausschusssitzung in ihre Wohnung ein. Dieses Treffen bildet den Auftakt zur wirksamen Fortsetzung der
Tierschutzarbeit nach Ende des Krieges.
31. März 1948
Maria Höffner wird in den Gesamtvorstand des Deutschen Tierschutzbundes gewählt, ein Amt, das auch die Arbeit des Tierschutzvereins Landau erheblich aufwertet.
25. Mai 1951
Das zweite Tierheim des Tierschutzvereins, das im Tiergarten errichtet wurde, wird offiziell eingeweiht.
22. Mai 1968
Nachdem die Stadtverwaltung das „alte“ Tierheim aus dem Tiergarten entfernt haben wollte, wird am 80. Geburtstag von Maria Höffner der Spatenstich zum dritten Tierheim gesetzt. Die Stadt hatte dem
Tierschutzverein kostenfrei ein Gelände im Gleisdreieck im Grein zur Verfügung gestellt, Maria Höffner finanziert mit dem größten Teil ihres Vermögens den Bau des Heims, um ihr Lebenswerk zu
verwirklichen.
6. Juli 1968
In der Mitgliederversammlung wird Karl Hoffmann zum Vorsitzenden gewählt, nachdem Maria Höffner nach 37 Jahren auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Sie wird einstimmig zur Ehrenvorsitzenden
gewählt.
19. Juni 1969
Das dritte und bisher letzte Tierheim wird seiner Bestimmung offiziell übergeben.
Am selben Tag ändert der Verein seinen Namen von „Tierschutzverein Landau und Umgebung e.V.“ in „Tierschutz Südpfalz e.V.“
1970
Ehrenmitglied Carl Vogt hat auf eigene Kosten und in eigener Regie die Katzenausläufe des Tierheims fertig gestellt.
März 1971
Zehn weitere Hundefreizwinger werden errichtet, da das Tierheim schon jetzt Platzprobleme hat.
11. Dezember 1976
Die Mitgliederversammlung wählt Manfred Rams zum Nachfolger des im Juni 1976 verstorbenen Karl Hoffmann in das Amt des Vorsitzenden.
1977
Der Verein baut nochmals zehn Hundefreizwinger, um die vielen herrenlosen Tiere aufnehmen zu können. Außerdem ist seit März ein VW-Bus als Tierheimfahrzeug im Einsatz.
1980
Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit dem Vogelschutzbund baut der Tierschutzverein zwei Vogelvolieren, die der Aufnahme verletzter Wildvögel dienen sollen. Diese Volieren sind heute zu
Katzenzwingern umfunktioniert.
In Arbeitseinsätzen bauen Mitglieder des Ausschusses einen Großtierstall und eine Garage.
1981
Die Quarantänestation wird fertig gestellt.
1988
Auf Anregung des Vorstandes wird das Vereinsheim zu einer Tierarztpraxis umgebaut und eine Tierärztin zur Betreuung der Tierheimtiere eingestellt.
1991
Elli Scheer wird auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zur neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt, ihre Stellvertreterin wird Christel Käufer.
Die beiden Damen treten ein schweres Erbe an, gilt es doch, den Verein vor dem finanziellen Aus zu retten.
1991 – 2000
Diese Zeit konnte nur darauf verwendet werden, die Schulden, die ihr Amtsvorgänger hinterlassen hatte, zu tilgen, den laufenden Tierbetrieb aufrecht zu erhalten und dafür Sorge zu tragen, dass es den Tieren an nichts fehlt. Für große Sprünge, geschweige denn für Umbau- oder Neubaumaßnahmen war in dieser Zeit überhaupt kein Spielraum.
2000 Die Erbschaft von Frau Dr. Lilo Käsberger aus LD-Godramstein ließ den Verein erstmals aufatmen. Ein Segen, so dachte man anfangs, doch die Erbschaft war mit vielen Problemen verbunden. So verfügte Frau Dr. Käsberger zum Beispiel, dass auf ihrem Anwesen ein Tierheim entstehen solle, ansonsten wird die Stadt Landau Miterbe. Doch das dazu nötige „Kleingeld“, um ein funktionierendes und dem Tierschutzgesetz entsprechendes Tierheim zu errichten, hatte sie leider nicht mit vererbt. Das Geld, das mit vererbt wurde, musste in eine größere Dachreparatur des geerbten Hauses gesteckt werden.
Nach 2 Jahren Verhandlungen, Überlegungen und Lösungssuchen kam man sich gemeinsam mit der Stadt Landau dann überein, dass das Anwesen doch verkauft werden durfte, was dann 2003 auch geschah. Der Erlös aus dem Verkauf (der dem Tierschutz Südpfalz e.V. zugestandene Anteil betrug 59.000 €) floss zu 100 % in den Neubau des Hundehauses. Dies reichte jedoch bei weitem nicht aus. Die gesamte Investitionssumme für den Neubau betrug 200.000 €. Diese Summe wurde zusätzlich finanziert durch Bezuschussung durch das Land Rheinland-Pfalz und hart erspartem Eigenkapital, das ursprünglich als Reserve zur Unterhaltung des Tierheims und Aufrechterhaltung des Tierheimbetriebs gedacht war.
2001
Das undichte Dach des Bürogebäudes und auch das Wohnhaus mussten instand gesetzt werden, In diesem Winter konnte erstmals die alte Außenzwingeranlage nicht mehr mit Hunden besetzt werden, da alle Dächer undicht waren, die außen liegenden Wasserleitungen Löcher aufwiesen, wodurch die Hundezwinger zusätzlich durchnässt wurden, der Betonboden komplett unterspült und Betonoberfläche so dermaßen aufgeraut war, dass sich die Hunde ihre Pfoten aufrissen. Somit standen von ursprünglich 40 Zwingern nur noch ca. 23 zur Belegung zur Verfügung, eine harte Zeit mit damals rd. 50 Hunden, insbesondere während den Wintermonaten.
Ende 2001 wurde dann Kontakt mit dem Architekten Kurt Deckler aus Landau aufgenommen, der eine Kostenschätzung für die Sanierung der alten Zwingeranlage, alternativ für einen Neubau erstellte. Die Kosten lagen wider Erwarten etwa gleich hoch.
2002 Im
Spätjahr wurde mit der Planung des neuen Hundehauses begonnen, die sich als recht schwierig erwies, da vieles im Tierheim in Eigenleistung mit Ehrenamtlichen durchgeführt wurde, keine Unterlagen
vorhanden waren, Gespräche und Ortsbesichtigungen mit etlichen Ämtern geführt werden mussten, die Zustimmung der Dt. Bundesbahn eingeholt werden musste usw.
Ende des Jahres konnte dann der Bauantrag eingereicht werden.
2003 Im Frühjahr wurde die Baugenehmigung erteilt. Nach Erteilung der Bauaufträge wurde der erste Spatenstich am 21. Juli 2003 vorgenommen. Die Bauphase dauerte bis Juni 2004.
2004 Am 20. Juni konnte das neue Hundehaus dann endlich eingeweiht werden. Zur offiziellen Einweihung wurden Herr Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff und Frau Landrätin Theresia Riedmaier eingeladen. Dieses einmalige Ereignis wurde gleichzeitig mit einem „Tag der offenen Tür“ gekoppelt, woraus ein gelungenes und erfolgreiches Fest wurde, viele Besucher strömten herbei und feierten mit.
Das neue Hundehaus besteht aus insgesamt 11 Zwingern mit jeweils einer Innen- und einer Außenbox und 1 Hundebad.
An den Platz der alten abgerissenen Zwingeranlage wurde ein großer Freilauf für die Hunde geschaffen sowie 2 weitere kleinere Freiläufe links und rechts vom neuen Hundehaus. Somit verfügt das Tierheim nun insgesamt über 10 Wechselfreiläufe:
2005
2006
2010
2013
2016
2017 - 2018
2019 - 2020
2022
2023
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